Ab März dieses Jahres hatten wir die Aufgabe, im Auftrag des Regierungspräsidiums Stuttgart und unter Mitwirkung der Stadt Tamm einen neuen Radweg entlang der gesamten Länge der Ortsdurchfahrt herzustellen sowie die Fahrbahn der direkt angrenzenden Landesstraßen 1110 und 1133 zu sanieren.
Die Länge des Bauvorhabens war etwa 3.000 Meter, welche in acht Bauabschnitte aufgeteilt war. Begonnen wurde westlich von Tamm, auf welcher auf der außerörtlichen Kreuzung nach Bissingen und Markgröningen ein provisorischer Kreisverkehr hergestellt wurde. Unter halbseitiger Sperrung mittels einer 3-Phasen-Lichtsignalanlage (LSA) wurde zuerst die Fahrbahn zu einem Kreis verbreitert, dann die gesamte Kreuzung neu asphaltiert und abschließend die provisorischen Bordsteinelemente aufgeschraubt. Letzteres wurde von RTS Verkehrssicherung übernommen.
Die folgenden drei Bauabschnitte waren dann allesamt innerorts an der Ortsdurchfahrt entlang der Bahntrasse. Hier wurde zum Teil die Straße deutlich schmaler gemacht und beide Gehwege verbreitert, an anderer Stelle wurde entlang der Straße der Radweg komplett neu errichtet. Zudem wurde am Bahnhof ein Kreisverkehrsplatz vergrößert durch Verkleinerung der Mittelinsel. Beim Einbau der Asphaltschichten in den vielen Kreisverkehren der Ortsdurchfahrt wurde den verstärkt auftretenden Scherkräften mit einer stärkeren Asphalttragschicht und einer splittreichen Deckschicht Rechnung getragen. Besonderes Augenmerk beim Umbau der Gehwege lag auf einer behindertengerechten Erneuerung mittels Einbau von Querungsborden und taktilen Elementen.
Der im Juli folgende Abschnitt über die Eisenbahnbrücke und beide Rampen erforderte dann Spontanität, da aus der eigentlich nur geplanten Fahrbahnsanierung kurzerhand ein Komplettumbau der Gehwege mittels aufgebrachten Klebeborden und Umbau der Straßenentwässerung wurde. Diese und weitere, zusätzliche Wünsche der Bauherrschaft verlängerten unsere Bauzeit bis in die Sommerferien. In diesen haben wir dann den letzten Abschnitt vom östlichen Ortsende bis zum Anschluss an die B27 und den Ortsteil Hohenstange in Angriff genommen. Dort wurde die Landesstraße auf 415 Metern Länge mittels Einsatz einer Bodenverfestigung mit Novocrete verbreitet und der neue Radwege mit einem 1,50 Meter breiten Grünstreifen weitestgehend von der Straße abgesetzt. Unglücklicherweise hatte das RP in dieser Zeit schon einen Mitbewerber zur Fahrbahnsanierung auf Höhe des Breuningerlandes bestellt, was dann zeitgleich mit unseren Bauarbeiten ablaufen musste. In einem guten Miteinander konnten die gegenseitigen Behinderungen auf ein notwendiges Minimum reduziert werden und auch das zwischendurch entstandene Verkehrschaos rund um das Breuningerland, welches ausdrücklich nicht durch uns verursacht wurde, wieder aufgelöst werden.
Mit einer Fahrradtour durch Tamm unter Anführung von Landesverkehrsminister Winfried Hermann und weiteren politischen Amtsträgern mit anschließenden feierlichen Reden wurde am 8. September der neue Radweg eingeweiht. Am Folgetag fand dann nach gut sechsmonatiger Bauzeit unsere förmliche Abnahme statt, womit sowohl Fahrbahn als auch Radweg für alle Verkehrsteilnehmer geöffnet werden konnten.
Abschließend möchten wir an dieser Stelle einen großen Dank an alle beteiligten Mitarbeiter sowie Nachunternehmer aussprechen, ohne deren unermüdlichen Einsatz die erfolgreiche Durchführung dieses für alle Beteiligten sehr fordernden Projekts nicht möglich gewesen wäre. Rückblickend betrachtet waren etwa die Hälfte aller Mitarbeiter der Abteilung Straßenbau mal mehr oder weniger lange am Gelingen dieser Baustelle beteiligt.
Massenübersicht
32.000 m²
Asphaltoberfläche in Fahrbahn und Radweg hergestellt
830 m²
Straßenverbreiterung mit Bindemittel „Novocrete“ verfestigt
5.400 to
Asphalttragschicht
3.300 to
Asphaltbinder
4.100 to
Asphaltdeckschicht
4.400 to
KFT
3.000 Meter
Bordsteine unterschiedlichster Formen gesetzt